Mit vollem Mund sprechen wir nicht (Achtsamkeitsübung)
Bei dieser Übung lernen wir, zwischen Essen und Reden abzuwechseln. Mit anderen Worten:
Wenn du reden willst, hör auf zu essen.
Tue nicht beides gleichzeitig!
Hast du diese schlechte Gewohnheit erst einmal ausgeschaltet, erlebst du einen entspannten Moment der Aufmerksamkeit.
Wir essen und reden immer noch gleichzeitig
Unsere Eltern haben früher schon geschimpft, wenn wir mit vollem Mund gesprochen haben, und trotzdem tun wir es noch immer.
Aber wird unsere Konversation so nicht zu stark eingeschränkt? – Aber was zählt noch zu einem höflichen Verhalten? Aber wann ist die Grenze der guten Manieren zu den schlechten bereits überschritten? Aber, aber, aber….
Deshalb immer wieder üben, denn wer die guten Manieren nur bei wichtigen Gelegenheiten haben will, hat wahrscheinlich schon verloren.
Ein Kollege regt mich tierisch auf, weil er mit vollem Mund spricht
Ein Beispiel aus dem Leben von Max:
Ein Kollege bringt sein Frühstück mit an den Arbeitsplatz und isst nebenbei – so wie wir anderen auch. Soweit okay. Er sitzt mir direkt gegenüber, und ich sehe zwangsläufig, wenn er seinen Mund bis zum Anschlag aufreißt und dann ein gutes Drittel seines Brötchens darin verschwinden lässt. Leider fällt ihm genau in diesem Moment ein, dass er mich was fragen will und redet munter drauf los.
Wir (zwei andere Kollegen und ich) haben ihn mehrfach gebeten, das zu unterlassen. Mal humorvoll, mal ernst, mal energisch, mal verärgert… es spricht ihn nicht an. Auch unser Chef hat schon die eine oder andere Bemerkung dazu fallen lassen – erfolglos. Einmal meinte er, seine Eltern hätten ihm das schon abgewöhnen wollen und es nicht geschafft. Offenbar ist er stolz auf seine Unart. Weil er gegen Konventionen verstösst? Weil er sich nichts sagen lassen will? Weil er provozieren will?
Ich ignoriere es inzwischen (oder versuche es zumindest), wenn er wieder mit vollen Backen mit mir spricht – nützt aber auch nichts. Er spricht weiterhin laut und undeutlich.
Besteht eine Chance, ihn zur Einsicht und zur Änderung seiner üblen Angewohnheit zu bringen? Wenn ihr Tipps habt – nur her damit!
Nimm den Mund nicht zu voll
Beginne ein Gespräch erst dann, wenn du selbst nichts mehr im Mund hast. Aber wie ist es, wenn dir eine Frage gestellt wird? Entscheidend sollte an dieser Stelle sein, dass weder die Akustik noch die Optik leidet, also sollte weder die Aussprache beeinträchtigt sein, noch sollte man halb Zerkautes ansehen müssen. Empfehlenswert ist daher, nur so viel in den Mund zu nehmen, dass du diesen mit 1 – 2 Schlucken leeren kannst.
Die eintretende zeitliche Verzögerung kannst du dazu verwenden, noch über deine Antwort nachzudenken.
Aus Rücksichtnahme niemandem eine Frage stellen, der gerade kaut.
Dies, um dein Gegenüber nicht in eine unangenehme Situation zu bringen. Halbgekautes sieht nämlich auch im Mund von deinem Tischnachbarn nicht appetitlich aus.
Natürlich würde ich selbst ein Gespräch nur dann beginnen, wenn der Mund völlig leer ist. Aber antworten?
Dein Tischnachbar wird nach dem ersten und zweiten Mal, nachdem du ihm mit vollem Mund nicht geantwortet hast, ebenfalls warten bis du fertig gegessen hast, um dir Fragen zu stellen oder eine Antwort zu geben. Er wird dein Essverhalten übernehmen, denn wer möchte schon als unhöflich gelten. Deshalb gilt auch hier:
„Frage – kauen – schlucken – durchatmen – antworten!“
Dieser Beitrag ist Teil der Blog-Serie 5 Übungen für ein entspanntes Essverhalten
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Beitrag von Ruth veröffentlicht am 06.05.2016.
Kategorien: Ernährung
Tags: achtsamkeit • essverhalten • tipp • übung
Ein Kommentar zu “Mit vollem Mund sprechen wir nicht (Achtsamkeitsübung)”